Im Museum zu sehen
Seit seiner Eröffnung im Mai 1973 haben knapp 10 Millionen Gäste das LWL-Freilichtmuseum Hagen besucht, in ihm einen schönen Tag mit zugleich inhaltlichem Gewinn verbracht, interessante Ausstellungen erlebt und die malerische Landschaft genossen.
Auf fast 40 Hektar Fläche, entlang eines Weges von rund drei Kilometern Länge präsentiert das LWL-Freilichtmuseum Hagen ein Ensemble von Handwerks- und Gewerbebetrieben – von der Metallverarbeitung bis zu Nahrungsmittelhandwerken, von Druck und Papier hin zu Holzverarbeitung. In über 50 historischen Gebäuden sind unterschiedliche Werkstätten eingerichtet; in zahlreichen vermitteln Vorführerinnen und Vorführer anhand von Produktionsschritten anschaulich Handwerksgeschichte von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis in die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg. Die Zahl der Vorführbetriebe wurde in den letzten Jahren erheblich ausgeweitet. Die dialogorientierte Vermittlungsform ist beim Publikum äußerst beliebt und zu einem Markenzeichen des Museums geworden.
Wo finde ich was?
Die Karte zeigt das LWL-Freilichtmuseum Hagen.
Zum Inhalt springenDruckerei – Gebäudenummer B6
In der Druckerei des Museums lernen Sie den Arbeitsplatz eines Buchdruckers kennen. Bis heute sind Druckereien Betriebe, die Bücher, Prospekte und vieles mehr herstellen – aber längst mit anderen Satz- und Druckverfahren als in dieser Werkstatt. Für unsere Drucksachen werden noch die alten Arbeitstechniken verwendet. Im Eingangsraum gibt es einen Überblick über 500 Jahre Druckgeschichte und im Obergeschoss eine Ausstellung zur Geschichte der Papierherstellung im Märkischen Raum.
Getreidemühle – Gebäudenummer A12
In der Getreidemühle des Museums lernen Sie den Arbeitsplatz eines Getreidemüllers kennen. Informationen über die Arbeit der Müller gibt es an der Ausstellungseinheit in der Mitte des Erdgeschosses. In Getreidemühlen werden Getreidesorten wie Weizen, Roggen oder Dinkel zu Mehl verarbeitet. Die alltägliche Arbeit des Getreidemüllers bestand unter anderem darin, Kornsäcke entgegenzunehmen, zu zählen, zu wiegen und Korn zu mahlen.
Schreinerei – Gebäudenummer A9
In der Schreinerei des Museums lernen Sie den Arbeitsplatz eines Schreiners kennen. Hier können Sie die Werkstatt mit der Hobelbank unter dem Fenster – den wichtigsten Arbeitsplatz des Schreiners – besichtigen. Hier hobelt er, verbindet aber auch mit verschiedenen Techniken Hölzer miteinander. Unsere Werkstatt zeigt den Zustand einer Schreinerei kurz vor 1900.
Seilerei – Gebäudenummer A4
In der Seilerei des Museums lernen Sie den Arbeitsplatz eines Seilers kennen. Vorgeführt wird die handwerkliche Seilherstellung des 19. Jahrhunderts. In etwa 15 Arbeitsschritten entstehen aus Hanfgarn die Springseile, die das Museum in seinen Läden verkauft. Bis zur Maschinisierung des Gewerks wurden mindestens zwei Personen bei der Seilherstellung benötigt. Eine davon – oft der Lehrling oder ein Tagelöhner – musste das Kammgeschirr (auch Seilerrad genannt) drehen.
Sensenhammer – Gebäudenummer B10
Im Sensenhammer des Museums lernen Sie den Arbeitsplatz eines Sensenschmieds kennen. Die Betriebseinrichtung stammt vom Sensenhammer „Suberg“ aus Hagen-Haspe. Dort wurden noch bis in die 1960er-Jahre Sensen mithilfe von Schwanzhämmern produziert. Hier können die Betriebsanlagen der drei großen Hämmer in Augenschein genommen werden. Im Vorraum steht der imposante Schleifstein.
Heidelberger Tiegel in der Druckerei des Museums
Den Heidelberger Tiegel können Sie in der Druckerei des Museums (Gebäudenummer B6) finden. Auf der Druckmaschine von 1953, die sich im linken Raum des Erdgeschosses befindet, werden bis heute Flyer, Programmblätter oder auch Lesezeichen für das Museum gedruckt. Nach Einlegen der Einzelseiten in den Papiereinzug kann der Automat pro Stunde vollautomatisch bis zu 5.500 Seiten drucken.
Unscheinbar, aber essenziell
Das Leitholz – auch Seilerlehre genannt – ist ein wichtiges Werkzeug zur Herstellung von drei- oder auch viersträngigen Seilen. Es besteht aus einem stumpfkegeligen Korpus, der sich zu seinem vorderen Ende konisch verjüngt.
Vorführung in der Seilerei – Gebäudenummer A4
In der Seilerei des Museums können Sie den Produktionsprozess eines Springseils nachvollziehen. Um ein farbiges Springseil herzustellen, werden Hanf und Wolle, verschiedene Werkzeuge und viel Platz benötigt. In knapp 15 Arbeitsschritten entsteht dann aus Hanfgarn und Wollfäden ein Springseil.
Vorführung im Sensenhammer – Gebäudenummer B10
Da die Herstellung von Sensen durch die Handschmiede aufwändig und langwierig ist, können Sie im Sensenhammer des Museums den in Teilen vergleichbaren Produktionsprozess eines Sichelrohlings nachverfolgen. Sensen und Sicheln waren bis zur Erfindung des Mähbalkens und des Mähdreschers um die Mitte des 19. Jahrhunderts die wichtigsten Erntegeräte.
Seilerei Lefken aus Glandorf
Die Seilerei aus Glandorf kam 1964 als eines der ersten Gebäude in das Hagener Freilichtmuseum. Viele Arbeitsgeräte im Museum sind Nachbauten nach dem Vorbild der Seilerei Lefken.
Betriebseinrichtung des Sensenhammers „Suberg“ im Museum
Die Betriebseinrichtung stammt vom Sensenhammer „Suberg“ aus Hagen-Haspe. Dort wurden noch bis in die 1960er-Jahre Sensen mithilfe von Schwanzhämmern produziert. Hier können die Betriebsanlagen der drei großen Hämmer in Augenschein genommen werden.
Diese Themen können Sie im Museum entdecken
Das Museum präsentiert auf rund 42 Hektar Fläche die Handwerks- und Technikgeschichte Westfalen-Lippes vom Ende des 18. Jahrhunderts bis in die 1960er-Jahre. In über 50 Gebäuden werden rund 60 historische Werkstätten, kleine Gewerbe- und frühe Industriebetriebe vollständig eingerichtet gezeigt.